Wasser/ Water
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PSW Offshore

Pumpspeicherkraftwerk im Meer


Ein Pumpspeicherwerk kann den hydrostatischen Wasserdruck von mehreren hundert Metern auch unterhalb des Meeresgrundes nutzen, um die Energie z.B. von Offshore Windparks zu speichern. Folgende Strukturen sind hierfür notwendig:

  • Be-, Entlüftungs- und Revisionsschacht auf dem Festland oder einer Insel (Startgrube)
  • Speicherstollen oder -tunnel unterhalb des Gewässerbodens in geeigneten geologischen Schichten z.B. Kalk- und Kreideschichten unterhalb der Sedimentschichten
  • Auslauf-, Einlauf-, Wetter- und Versorgungsschacht im Gewässer (Zielgrube)
  • Kaverne unter dem o. g. Aus- und Einlaufschacht mit Maschinen-, Traforaum und Toskammer
  • Regel- und Verschlussorgane
  • Maschinensätze aus Pumpturbine Generator und Energieweiterleitungsanlage

Das Speichermedium wird aus künstlich aufgefahrenen Tunneln bzw. Stollen in den felsigen Schichten unter dem Gewässerboden in geeigneten geologischen Formationen hergestellt. Der Speicher kann aus einem oder mehreren Stollen in ausreichender Tiefe im dichten Gestein und mit einem ausreichend standsicheren Durchmesser bestehen. Der landseitige Be-, Entlüftungs- und Revisionsschacht wird in den landseitig anstehenden Felsformationen aufgefahren. Am Ende des Speicherstollens und -tunnels unterhalb des Gewässerbodens wird eine Kaverne mit Maschinen- und Transformatorraum sowie mit Toskammer errichtet und mit dem Auslauf-, Einlauf-, Wetter- und Versorgungsschacht mit dem Wasserköper verbunden.

Der Auslauf-, Einlauf-, Wetter- und Versorgungsschacht auf dem Meer kann parallel zum Auffahren der Speichertunnel bzw. -stollen in Form eines großen Senkkastens bzw. Schachtbaustelle vorangetrieben werden. Dieser Schacht erhält unterhalb des Wasserspiegels, im Meer unterhalb des Tidehubs ein Einlaufschott mit Rechenanlage. Nach Fertigstellung und Inbetriebnahme stürzt das Wasser durch diese Konstruktion in den Schacht, passiert die Verschluss- und Regelorgane im Einlaufbauwerk und treibt die Pumpturbinen in der Kaverne an. Dabei werden die Speicherstollen oder -tunnel geflutet. Die Luft entweicht über den land- oder inselseitigen Be- und Entlüftungsschacht. Über diese Maschinen können die Speichertunnel bzw. -stollen auch wieder geleert werden.

Der insel- oder landseitige Be-, Entlüftungs- und Versorgungsschacht dient dabei nicht nur als Be- und Entlüftung. Er wird von einer Werkhalle mit einem Portalkran überdeckt. Über diesen kann durch den Schacht und die Speichertunnel bzw. -stollen die Maschinenkaverne erreicht werden. Die Speicherstollen sind von der Kaverne durch ein druckwasserdichtes Revisionsschott bzw. eine druckwasserdichte Montageöffnung getrennt.

Die Speicherstollen können neben ihrer Speicherfunktion auch als Kabeltrasse z.B. für Offshore Windparks mit deren HGÜ-Leitungen genutzt werden und sichern somit deren Revision ab.